Skip to main content

1,5 Milliarden Investitionen bisher im Hochschulbau

Start für weitere große Bauprojekte

Rund 1,5 Milliarden Euro hat die Stadt Hamburg seit Anfang der 2010er Jahre in ihre Hochschulgebäude investiert. Verbunden mit diesem Rückblick haben Wissenschaftssenatorin Katharina Fegebank und Finanzsenator Dr. Andreas Dressel heute, am 12.01.2024, die weiteren Projekte und große Infrastrukturvorhaben im Hochschulbau und in der Forschung in den nächsten zwei Dekaden vorgestellt. Die Maßnahmen sollen zu einer weiteren Attraktivierung des Wissenschaftsstandorts Hamburg beitragen und gleichzeitig dringend benötigte Flächen für Forschung und Lehre bieten. Zudem liegt mit den Ergebnissen einer umfassenden Bestandsuntersuchung jetzt erstmals eine Grundlage für einen Schritt für Schritt zu gehenden Sanierungsweg der rund 230 Bestandsgebäude der Hamburger Hochschulen vor. Über die kommenden Jahrzehnte sind auf dieser Basis Investitionen von insgesamt mindestens rund sechs Milliarden Euro erforderlich.

Finanzsenator Dr. Andreas Dressel: „Eineinhalb Milliarden Euro in gut einer Dekade im Hochschulbau sind ein klares Bekenntnis zum Wissenschaftsstandort Hamburg. Getreu dem Motto ‚gute Gebäude für gute Bildung‘ bieten die sanierten, erweiterten und neuen Häuser viel Raum für exzellente Forschung und Lehre, den die Stadt mit ihren Immobilienunternehmen GMH und Sprinkenhof zur Verfügung stellt. Klar ist aber auch: Die Baupreisexplosion, die Zinswende sowie die schwierige Markt- und Haushaltslage geben aktuell keinen Rückenwind für dieses Mammutprojekt. Mit einer Schritt für Schritt zu gehenden Übertragung in passgenaue Mieter-Vermieter-Modelle in Orientierung am Erfolgsmodell Schulbau können wir trotzdem Effizienzen heben und bekommen zusätzlichen Drive in die nächsten Projekte. Aller Widrigkeiten zum Trotz: Wir sind gewillt in den nächsten beiden Dekaden weitere Milliarden in den Hochschulbau zu investieren und diese Herausforderung für den Wissenschaftsstandort Hamburg zu meistern.“

Wissenschaftssenatorin Katharina Fegebank: „Exzellente Wissenschaft braucht exzellente bauliche und technische Infrastruktur. Damit die Hamburger Hochschulen ihr Innovationspotenzial voll ausschöpfen können, haben wir in den letzten Jahren mit voller Kraft in ihre Modernisierung investiert und werden den Wissenschaftsstandort Hamburg auch künftig baulich weiter nachhaltig stärken. Wissenschaft und Forschung sind und bleiben zentrale Investitionsschwerpunkte des Senats. Mit diesen Investitionen schaffen wir gemeinsam die Rahmenbedingungen für eine zukunftsfähige Hochschullandschaft.“

Fertigstellungen und Großprojekte im Bau summieren sich derzeit auf mehr als eine Milliarde Euro

Zu den bereits fertiggestellten Projekten gehören große Neubauprojekte wie das Center for Hybrid Nanostructures Hamburg (CHyN, Fertigstellung 2016, Investition rund 63 Millionen Euro) oder das Hamburg Advanced Research Centre for Bioorganic Chemistry (HARBOR, 2020, rund 33 Millionen Euro) und Sanierungsprojekte wie der soeben fertiggestellte Philosophenturm der Universität Hamburg (2023, rund 120 Millionen Euro). Allein das Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf hat darüber hinaus rund 395 Millionen Euro Mittel der Freien und Hansestadt Hamburg in eigene Baumaßnahmen investiert. Dazu kommen verschiedene Maßnahmen, die durch die einzelnen Hochschulen selbst realisiert wurden und Sofortmaßnahmen im Rahmen des Hamburger Wirtschaftsstabilisierungsprogramms (HWSP), die sich zusätzlich auf rund 57 Millionen Euro summieren. Weitere Großprojekte wie das Projekt MIN-Forum und Informatik (2026, rund 277 Millionen Euro) an der Bundesstraße und das Universitäre Herz- und Gefäßzentrum am UKE (2024, rund 222 Millionen Euro) sind im Bau.

Große Infrastrukturprojekte für Forschung und Lehre und die Sanierung des Bestands sind Aufgaben für die Zukunft

Wesentliche Ziele für die kommenden Jahrzehnte sind die Sanierung des vorhandenen Gebäudebestands und die Entwicklung großer Infrastrukturprojekte für Forschung und Lehre. Eine umfassende Untersuchung der rund 230 vorhandenen Gebäude wurde kürzlich abgeschlossen und ausgewertet. Die Ergebnisse bilden die Grundlage für einen sukzessive zu erstellenden Sanierungsfahrplan der Bestandsgebäude. Die finanziellen Möglichkeiten werden dabei berücksichtigt und die Vorhaben eng mit den betroffenen Hochschulen abgestimmt. Erste Sofortmaßnahmen können bereits 2024 starten. Insgesamt sind für die weiteren Maßnahmen rund sechs Milliarden Euro an Investitionen erforderlich, die sich auf die kommenden Jahrzehnte erstrecken werden.

Finanzsenator Dr. Andreas Dressel: „Wir wollen das Richtige am jeweils richtigen Standort tun. Daher sind die Ergebnisse der Bestandsuntersuchung eine gute Basis, um nun in den Planungsprozess einzusteigen. In den vergangenen Jahren haben wir verschiedene Erfahrungen – gute und ehrlicherweise auch nicht so gute – mit großen Bauprojekten gemacht. Diese Erfahrungen wollen wir nutzen, um gemeinsam mit den Hochschulen das beste und flexibelste Modell für Bau und Bewirtschaftung zu entwickeln. Der erfolgreiche Schulbau soll auch beim Hochschulbau Pate stehen.“

Wissenschaftssenatorin Katharina Fegebank: „Mit der umfassenden Bestandsanalyse der rund 230 Hochschulbauten stellen wir die Weichen in Richtung Zukunft. Diese Zukunft wollen wir für die Wissenschaft auch räumlich modern, nachhaltig und innovativ gestalten. Deshalb hat nun jedes Gebäude einen präzisen Steckbrief und das ist ein großer Gewinn für die zukünftigen Planungen. Denn Universitäten und Hochschulen sind nicht nur Orte der Lehre und Forschung, sondern auch vitale Zentren des Stadtlebens. In enger Abstimmung mit den Hochschulen werden wir jetzt die nächsten Schritte angehen.“

Die Planung für weitere große Einzelmaßnahmen hat bereits begonnen: Der Bau vom Hamburg Fundamental Interactions Laboratory (HAFUN) oder die Sanierung des Bernhard-Nocht-Instituts für Tropenmedizin sind erste konkrete Projekte. Zudem hat sich der Senat bereits klar zur Entwicklung großer Infrastrukturprojekte für die Hochschulen bekannt.

Begonnen haben außerdem die Vorplanungen für die Science City Bahrenfeld – ein neuer Stadtraum für Hamburgs Wissenschaft, in dem geforscht und gelebt wird. Bis 2040 entsteht dort ein weitläufiger Campus, vernetzt mit Wohnquartieren, Geschäften, Startups, Kitas und Schulen. Der Hochschulstandort Berliner Tor, an dem die Hochschule für Angewandte Wissenschaften beheimatet ist, wird komplett restrukturiert und durch Neubauten ergänzt werden. Ebenfalls für die HAW sind große Flächen im neuen Stadtteil Oberbillwerder in Bergedorf vorgesehen. Auch hier haben erste Planungen begonnen. Bis weit in die 2030er Jahre hinein werden diese Infrastrukturprojekte jeweils in mehreren Abschnitten geplant und realisiert werden.

Bild: Die Teilnehmenden der Pressekonferenz Hochschulbau. Von links: Martin Görge (Geschäftsführer Sprinkenhof GmbH), Finanzsenator Andreas Dressel, Wissenschaftssenatorin Katharina Fegebank, Mandy Herrmann (Geschäftsführerin GMH | Gebäudemanagement Hamburg), Jens Kerkhoff (Geschäftsführer GMH | Gebäudemanagement Hamburg).